Elaine ohne Kind

Über den Abschied vom Kinderwunsch und das Leben danach

Montag

15

August 2016

Durchgangsstation

von Elaine, über Abschied vom Kinderwunsch, Trauer, Hoffnung

Wenn das Ende des aktiven Kinderwunschweges absehbar wird, kann einem das ganz schön Angst machen. Ist es das Ende von allem? Werde ich in einem schwarzen Loch versinken und nie mehr herauskommen? Werde ich je wieder glücklich sein?

Bei mir war es so, dass ich recht heftig um meine Wunschkinder trauerte. Eine Weile lang waren da viele Tränen und negative Emotionen. Sonnenschein im übertragenen Sinn war rar. Da kann es leicht geschehen, dass man denkt, es werde nie mehr besser. Aber hey, das wird es. Das Leben ist nicht vorbei. Denn: der Abschied vom Kinderwunsch und die Trauer um die nie gehabten Kinder sind Teil einer Übergangsphase. Das Ende des einen ist oft der Anfang von etwas anderem.

Malis Blogeintrag hat mich wieder daran erinnert. Als ich zum ersten Mal auf das Wort “Übergangsphase” (auf Englisch “transition”) stiess, war es für mich, als hätte sich mir ein neuer Horizont aufgetan. “Übergangsphase” bedeutet, dass ich nicht in der Trauer stecken bleiben werde. Da ist mehr. Vom Leben, von der Sonne. Ja, es braucht Geduld. Wir Menschen möchten doch so gerne rasch wieder funktionieren und nach vorne schauen, und womöglich geht das nicht ganz so schnell, wie wir uns das wünschen. Aber die Trauer ist nicht für immer. Sie ist eine Durchgangsstation. Sie geht vorbei, jedenfalls in ihrer anfänglichen Heftigkeit. Die Wellen der Trauer werden sanfter und kommen in grösseren Abständen. Und plötzlich scheint auch wieder mal die Sonne. Plötzlich ist Platz für etwas Neues. Plötzlich kann man sich auf das Neue sogar freuen. Es ist wahr. Mir jedenfalls ist es so ergangen!

Foto: Elaine

Elaine

lebt in der Schweiz. Sie liebt die Natur, besonders im Frühling. Sie mag Spaziergänge, Wanderungen, die Berge, das Meer, Bücher, Kunst, Flohmärkte, Brockenhäuser.

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