Elaine ohne Kind

Über den Abschied vom Kinderwunsch und das Leben danach

Donnerstag

22

Dezember 2016

Zu Weihnachten

von Elaine, über Ereignisse, Selbstfürsorge, Ungewollte Kinderlosigkeit

So, Ihr Lieben, nun sind sie da, die Festtage… Ich wollte Euch ein paar Worte hier lassen zu dieser Gelegenheit. Und auf einen tollen alten Post von Isa aus dem Wonderland verweisen. Weil der immer noch seeehr gut passt, auch drei Jahre später.

Wie Isa so treffend schreibt, lassen sich Pflichttermine um diese Jahreszeit nicht so ganz vermeiden. Wir feiern Weihnachten auf beiden Seiten der Familie. Und doch. Ich habe dieses Jahr schon im Vornherein versucht, die Sachen so zu organisieren, dass es für mich am Ende stimmt. Ein paar positive Fixpunkte mussten sein. Damit - falls es die Trauermomente geben sollte - die anderen Zeiten dem ein bisschen die Waage halten.

Manche Dinge sind anders als sie wären, wenn mit dem Kinderkriegen alles so geklappt hätte, wie ich mir das gewünscht hatte. Ich hätte Adventskalender für meine eigenen Kinder gebastelt anstatt für meine Patenkinder. Sicher hätte es einen Adventskranz gegeben, auf den ich dieses Jahr keine Lust hatte, auch wenn ich Kerzen sehr mag und im Dezember eigentlich fast immer mindestens eine brennen habe, wenn ich zu Hause bin.

So ganz ohne Vorgaben gestalte ich meine Weihnachtszeit eben so, wie sie mir gefällt. Anstelle der traditionellen Farben Rot und Grün, die ich früher immer mochte, sind seit letztem Jahr Grün- und Türkistöne kombiniert mit erwachsenen goldenen Akzenten eingezogen. Nur wenig, weil es schnell zu viel sein kann. Nach Rot war mir letztes Jahr nicht - zu fröhlich. Aber selbst jetzt, wo ich mich nicht mehr so sehr in Trauer fühle, blieb alles Rote im Keller. Und das ist in Ordnung. Ich bin ja frei, meine Wohnung so zu gestalten, wie es mir gefällt. Genauso frei, wie ich Weihnachten gestalten kann. Dieses Jahr feiern wir wieder mit der Familie. Falls wir irgendwann entscheiden, Ende Dezember zu verreisen, haben wir auch dazu die Freiheit. Es ist unser Leben.

Weihnachten ist NICHT nur für Kinder. Und damit zitiere ich Mali, die schon mehrere sehr gute Blogartikel zum Thema Weihnachten verfasst hat. Über das Schwere, aber auch darüber, sich die Feiertage zurückzuerobern. Sich daran zu erinnern, was man früher daran eigentlich mochte. Und dann seine ganz eigene Art zu finden, wie man Weihnachten verbringt.

Meist versuche ich die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr nicht zu sehr zu füllen. Mit Ausnahme einiger Treffen mit den allerliebsten Menschen, die mir gut tun. Sonst plane ich – nichts. Wenn das Wetter mitmacht, vielleicht mal einen Tag in die Berge fahren. Viel lesen. Musik hören. Spazieren gehen. Die Seele baumeln lassen. Mit meinem Mann reden. Über das, was war, und das was kommt. Überlegen, was ich im nächsten Jahr machen will. Noch mehr spazieren gehen, schlafen und lesen. Fertig!

In dem Sinne wünsche ich Euch frohe Festtage, viel Geborgenheit, Zeit für Euch selbst und Eure Liebsten. Und falls es Euch wie mir letztes Jahr nicht soo gut gehen sollte, dann denkt daran, dass Ihr nicht alleine seid. Und dass alles vorbeigeht, irgendwann. Gerne dürft Ihr die Kommentarfunktion als Ventil nützen, wenn Ihr mögt. Die schweren Dinge sind leichter, wenn man sie mit-teilt. Aber vielleicht ist es ja gar nicht sooo schwer? Das würde ich Euch wünschen.

Alles Liebe Euch!

Foto: Elaine

Elaine

lebt in der Schweiz. Sie liebt die Natur, besonders im Frühling. Sie mag Spaziergänge, Wanderungen, die Berge, das Meer, Bücher, Kunst, Flohmärkte, Brockenhäuser.

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