Elaine ohne Kind

Das goldene Herz

von Elaine, über Ungewollte Kinderlosigkeit, Bloggen, Gesellschaft

Ihr Lieben,

heute darf ich Euch einen neuen deutschsprachigen Blog zu “unserem Thema” vorstellen: Das goldene Herz.

Sei willkommen in der Blogosphäre, goldenes Herz! Es tut mir leid, dass du diesen Weg ebenfalls gehen musst. Er ist wahrlich nicht leicht, das weiss ich aus eigener Erfahrung. Aber du bist nicht allein. Im Gegenteil: wir sind viele! Danke, dass du dich öffnest und mitteilst. Möge das Schreiben für dich ebenso therapeutisch sein wie damals für mich!

Wie war Euer Osterwochenende?

Meines war etwas durchzogen, aber insgesamt nicht schlecht. Am Karfreitag besuchten wir die Schwiegereltern, zusammen mit dem Schwager. Das war gemütlich und entspannt. Am Karsamstag standen dann Haushalt, Einkaufen und Gartenarbeit auf dem Programm. Ich buk einen Kuchen für meine Schwester und besorgte Blumen für sie und die Schwägerin. Mein Mann kochte, was ich sehr genoss :-). Für Ostersonntag war der Pflichtbesuch bei meinem Bruder, dessen Frau und ein Monate alter Tochter geplant. Danach ging es weiter zu meiner Schwester, die ihren Geburtstag feierte.

Ich hatte mich etwas vor diesem Sonntag gefürchtet. Mein Bruder und seine Frau waren bisher die rücksichtslosesten im Zusammenhang mit meiner eigenen Kinderlosigkeit, obwohl sie der Meinung sind, sie verstünden mich. Leider täuschen sie sich da sehr. Als mein Mann und Bruder drinnen waren und ich mit der Schwägerin und dem Baby allein auf dem Balkon sass, sprach sie mich direkt darauf an. Auf nicht sehr einfühlsame Weise. Tatsächlich sind sie der Meinung, weil sie “erst” ein Jahr nach der Hochzeit schwanger wurden, hätten sie eine Ahnung, wie es mir geht. Ich durfte feststellen, dass ich mit dem Kind eigentlich kein Problem habe. Ich konnte die Kleine auf dem Arm halten und es kamen keine unangenehmen Gefühle hoch. Sehr viel schwieriger war der Umgang mit den Erwachsenen.

Der Besuch bei meiner Schwester verlief im Vergleich dazu einfach und problemlos. Ich bin ein bisschen in meinen Neffen mit den blauen Augen und dem strahlenden Lächeln verliebt. Und dankbar dafür, dass meine Schwester zurückhaltender ist als mein Bruder. Im Gegensatz zu ihm bildet sie sich nicht ein, besonders viel Verständnis zu haben.

Insgesamt war die Erleichterung nach diesem Sonntag gross. Am Ostermontag schliefen wir lange. Es regnete, und so lag ich bis in den Nachmittag hinein im Pyjama auf dem Sofa und las. Herrlich! Ich weiss nicht, wann ich zuletzt einen so wunderbar faulen Tag verbracht habe. Erst später, als die Sonne schien, machte ich mich auf in den Wald, um dort das erste zarte Grün, den Teppich aus Bärlauch und Buschwindröschen zu bewundern. Mein Mann kochte nochmals und ich räumte hinterher die Küche auf. So mag ich es :-).

Nun bin gespannt, von Euerm Osterwochenende zu hören.
Mögt Ihr davon berichten?

Herzlich,
Elaine

Foto: Elaine