Elaine ohne Kind

Herbstgrüsse

von Elaine, über Leben, Bloggen

Langsam lichtet sich der grün-gelbe Vorhang der Trauerweide. Bald werden wir aus dem Küchenfenster wieder einen direkten Blick in die Nachbarschaft haben. Bis dahin sind jedoch noch ein paar Milliönchen Blätter zu harken ;-)!

Der Oktober hat mich überrascht. Es wurde nochmal warm. Am ersten schönen Tag nach der längeren Regenperiode kam es mir vor, als würde ich durch flüssiges Gold radeln. Ich sog das Sonnenlicht in mich auf wie selten. Am Morgen benötigte ich auf dem E-Bike Handschuhe und Stirnband, am Nachmittag reichten für die Arbeit im Atelier jedoch kurze Ärmel.

Nach wie vor bin ich auf Stellensuche. Ich musste feststellen, dass niedrigprozentige Teilzeitstellen wohl sehr begehrt sind. Aber so leicht gebe ich nicht auf! Parallel dazu darf ich mich meinen ersten bezahlten illustrativ-gestalterischen Aufträgen widmen. Darüber freue ich mich riesig! Es fordert mich aber auch heraus. So ist das, wenn man Dinge zum ersten Mal macht! Es gibt viel zu tun. Und viel zu lernen ;-).

Was diesen Blog angeht, so fragte ich mich in den letzten Tagen und Wochen einmal mehr, ob und was ich schreiben möchte. Nicht nur habe ich zum Thema der ungewollten Kinderlosigkeit viel weniger zu berichten. Hinzu kommt auch, dass die Resonanz in Form von Kommentaren etwas abnimmt. Was verständlich ist, denn meine Texte sind weniger emotional als früher. Dadurch klingt wohl bei den Leser*innen auch weniger an, was sie veranlasst, eine Rückmeldung zu hinterlassen. Kommentare wiederum wären jedoch genau das, was meine Motivation zu bloggen natürlich fördern würde… und so stehe ich etwas ratlos da.

Schon vor zwei Jahren schrieb ich hier, dass es für mich immer weniger zu “verbloggen” gab zum Thema Abschied vom Kinderwunsch. Damals kam von Euch die Rückmeldung, dass Ihr weiterhin an meinen Texten interessiert wäret, auch wenn sie weniger mit dem Thema Kinderlosigkeit zu tun hätten. Das hat mich sehr gerührt. Und ich habe weitergeschrieben. Aber ich möchte das nicht sinn- und planlos tun. Vielleicht kommt irgendwann tatsächlich der Moment, in dem das, was ich schreibe, kaum mehr Relevanz hat? Jedenfalls in diesem Kontext? Und vielleicht ist es dann auch an der Zeit, meine Kraft voll und ganz nach vorne zu investieren und weniger in das, was gefühlt eher langsam hinter mir liegt?

Falls ich irgendwann den Mut aufbringe, könnte ich diesen Blog hier im Prinzip vorläufig beenden… und Euch weiterverlinken auf meinen anderen Blog, den ich schon länger führe. Ein Blog, der mehr mit dem zu tun hat, was ich gestalte, male, zeichne? Aber eben, dazu braucht es etwas Mut. Denn hier habe ich sehr viel Persönliches preisgegeben. Bisher unter dem Schutz eines Pseudonyms. Ganz so weit bin ich noch nicht, glaube ich…

Was würdet Ihr tun?
Und was ist Eure Meinung als Leser*innen?
Ich bin gespannt auf Euer Feedback ;-).

Foto: Elaine